Maximilian von Laer wuchs als drittes von fünf Kindern auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auf. Schon früh gehörte es zu seinen Aufgaben, gemeinsam mit seinem Vater und seinem älteren Bruder die Altgebäude des elterlichen Gutshofes zu renovieren, die im Krieg stark beschädigt worden waren. Als Verwalter von Gut Fürstenberg verwendet er auch heute etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit auf die Pflege alter, meist denkmalgeschützter Gebäude.
Nach vielen beruflichen Stationen in Deutschland und Österreich kam Maximilian von Laer im Jahr 1998 mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Fürstenberg an – und beendete eine Zeit, die er rückblickend als „Wanderjahre“ bezeichnet. „Ich wollte nie etwas anderes sein als Landwirt – aber es war immer klar, dass ich den elterlichen Betrieb nicht erben würde“, sagt er, „deshalb wollte mein Vater, dass ich einen anderen Beruf lernte.“ Schließlich gelang es von Laer, den Wunsch seines Vaters zu erfüllen und trotzdem seinen Traumberuf zu ergreifen, indem er zuerst die Ausbildung zum Maschinenschlosser machte und dann in die Landwirtschaft einstieg.
Seine landwirtschaftliche Lehre absolvierte Maximilian von Laer auf alten Gutshöfen in Schleswig-Holstein, anschließend besuchte er eine Fachschule in Herford und schloss diese Zeit als „staatlich geprüfter Landwirt“ ab. Danach folgte die erste zweijährige Volontärsstelle in der Nähe von Kiel. „Nach meiner Hochzeit wanderte ich dann mit meiner damals noch kleinen Familie durch die Lande“, erzählt er. Bevor er nach Gut Fürstenberg kam, war er bereits als Verwalter in Lippe tätig, in Bayern und in Österreich.
„Auf allen Betrieben fand immer zu meiner Zeit eine gewisse Umstellung in die ‚Neuzeit‘ statt“, beschreibt von Laer eine Besonderheit, die alle seine beruflichen Stationen verbindet: Die Viehhaltung auf den Gutsbetrieben wurde nach und nach eingestellt, weil sie sich nicht mehr lohnte. Es galt also, alternative Nutzungen für die vorhandenen Gebäude zu finden: „Hier waren immer wieder Ideenreichtum und Schaffenskraft gefragt.“
Die Berufsbezeichnung „Verwalter“ findet Maximilian von Laer wenig aussagekräftig, weil sie kaum ausdrücken könne, was er als seine Aufgabe sehe: Sich mit voller Verantwortung im Sinne seines Dienstherren um die Natur und den Boden, um die Gebäude und um die Menschen zu kümmern, die auf dem Gut beschäftigt sind. „Ich arbeite hier mit der gleichen Freude, mit dem gleichen Einsatz und nach den gleichen Prinzipien, die ich zu Hause gelernt und vertreten habe.“
In seinen Verantwortungsbereich fällt auch der Erhalt von historischen Gebäuden und anderen baulichen Strukturen. Der Arbeitsplan ist immer auf mindestens zwei Jahre im Voraus festgelegt. „Zurzeit sind wir dabei, Haustüren an ehemaligen Mitarbeiterhäusern auszutauschen“, erzählt von Laer, „und im Sommer müssen noch unbedingt 500 Quadratmeter Bruchsteinmauer verfugt werden.“ Es gibt immer viel zu tun: Nahezu alle Gebäude der Verwaltung wurden in den letzten zwanzig Jahren renoviert – Dächer, Mauern, Fenster, Böden, ganze Dachstühle. Weitere Themen sind Wasser und Heizung, Versorgung und Entsorgung. Dabei sind stets die strengen Vorgaben des Denkmalschutzes zu berücksichtigen, was die Maßnahmen komplexer macht und natürlich auch teurer – eine bewusste Investition in die Zukunft. Denn das versteht Maximilian von Laer unter praktischem Denkmalschutz: „Alte Gebäude mit Verstand und Geschmack den heutigen Bedürfnissen anzupassen – und immer dranzubleiben.“